Renault - der größte und bekannteste französische Automobilhersteller
Automarken und deren Geschichte | 16. Juli 2015Die Renault SAS ist der größte und bekannteste französische Automobilhersteller. Zudem ist die Firma Renault durch durch den Besitz von über 40 % der Aktienanteile an dem japanischen Automobilkonzern Nissan der viertgrößte Autoproduzent der Welt. Unter dem Dach von Renault werden heute vom Kleinwagen bis zum schweren Lastkraftwagen alle Arten von Kraftfahrzeugen gebaut.
Im Jahr 1899 gründeten die Brüder Louis, Fernand und Marcel Renault das Unternehmen im französischen Boulogne-Billancourt. Das erste marktreife Auto war der Renault A, der schon 1899 in den Verkauf kam. Bis zum ersten Weltkrieg entwickelte sich das Unternehmen zu einem der ersten Industriekonzerne in Frankreich. Bis dahin umfasste die Produktion bereits Renault Ersatzteile, Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Zugmaschinen für die Landwirtschaft. Renault Autoteile wurden von Louis Renault selbst entwickelt, der nicht nur in der Geschäftsführung, sondern auch als Techniker im Unternehmen tätig war. Er ließ viele Renault Autoteile patentieren. Nach dem ersten Weltkrieg stieg Renault zusätzlich in die Entwicklung und Produktion von Panzern und Militärfahrzeugen ein.
Bis zum zweiten Weltkrieg war Renault zu einem der größten Automobilkonzerne der Welt geworden. In dieser Zeit machte der Konzern durch neu erfundene Renault Autoteile wie zum Beispiel die Entwicklung der Zündkerze von sich Reden. Weitere Renault Autoteile, wie die Kardanwelle und der Turbolader wurden bald von anderen Herstellern nachgebaut und sind heute weltweit verbreitet.
Ein dunkler Fleck in der Geschichte Renaults ist die Kollaboration des Konzerns mit den Nationalsozialisten im besetzten Frankreich während des zweiten Weltkrieges. Von 1940 bis 1944 produzierte und lieferte Renault Autoteile und Panzertechnik an die Wehrmacht. Da Renault damit große Gewinne eingefahren hatte, sank das Ansehen des Unternehmens und der Unternehmensführung in Frankreich beträchtlich. Firmengründer Louis Renault, der die Geschicke der Firma bis 1944 bestimmte, galt als Kollaborateur. Er wurde nach der Befreiung Frankreichs verhaftet und starb 1944 in der Haft.
Noch 1945 wurde Renault vollständig verstaatlicht. Noch heute hält der französische Staat 15 % am Unternehmen. Ab 1946 rollte die Produktion der Renault Automobile und Renault Autoteile wieder an. Nach dem Krieg wurde als erstes und zunächst einziges Fahrzeug der Renault 4CV gebaut. Aufgrund der schweren kriegsbedingten Zerstörungen an den Produktionsanlagen konnte Renault Autoteile nur für den 4CV anfertigen.
Von den fünfziger Jahren bis heute erfolgte die weltweite Expansion des Konzerns. So werden Renault Fahrzeuge und Renault Autoteile heute z. B. in Spanien, Rumänien, Slowenien, Süd-Korea, Argentinien, Mexiko und in der Türkei hergestellt. Bei der Produktion der Renault Autoteile profitiert der Konzern von seinem Engagement und den Entwicklungen in der Formel 1.
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