Gefahren alter und verschlissener Stoßdämpfer
Ersatzteile - Reparatur, Pflege & Wartung | 15. November 2013Warum ist das so?
Zur Beantwortung dieser Frage ist es zunächst erforderlich zu verstehen, wie ein Stoßdämpfer technisch aufgebaut ist und welche Funktionen er im Fahrbetrieb eines Fahrzeugs erfüllt.
Das Bindeglied zwischen Fahrzeug und Fahrbahn sind die vier Reifen des Fahrzeugs. Über diese relativ kleinen Flächen, müssen sämtliche im Fahrbetrieb auftretenden Kräfte übertragen werden. Jedes Fahrzeug ist im Fahrbetrieb -je nach Fahrzustand- verschiedenen Kräften ausgesetzt, so wirken
Hartmut910 / pixelio |
Beschleunigungskräfte und Bremskräfte (Längskräfte) auf das Fahrzeug wie auch Querkräfte, welche in einer Kurve zur Spurhaltung des Fahrzeugs aufgebaut werden müssen. Ohne Querkräfte würde das Fahrzeug einfach geradeaus fahren.
Für die Übertragung dieser Längs- und Querkräfte, stehen lediglich die relativ kleinen Aufstandsflächen der Reifen des Fahrzeuges zur Verfügung. Wobei jede dieser Aufstandsflächen ungefähr nur die Größe einer Postkarte hat. Damit die Übertragung aller im Fahrbetrieb entstehenden Kräfte auch auf einer nicht völlig ebenen Fahrbahn gelingt, kommt das Konstruktionselement Stoßdämpfer ins Spiel. Auf unebener Fahrbahn fängt ein Reifen an zu springen. Dieser Schwingeffekt wird durch die im PKW stets vorhandene Federung noch verstärkt. Ein Reifen, der keinen Fahrbahnkontakt hat, kann aber weder Längskräfte noch Querkräfte übertragen. Genau diesen Schwingeffekt zu vermeiden und den jederzeitigen Kontakt der vier Reifen des Fahrzeugs zur Fahrbahn sicherzustellen, ist die Aufgabe der Stoßdämpfer, die technisch korrekt eigentlich "Schwingungsdämpfer" heißen.
Ein Stoßdämpfer hat eine Lebensdauer von ca. 80.000 Kilometern, wobei die Lebensdauer naturgemäß wesentlich vom Zustand der Fahrbahnen abhängt, auf denen das Fahrzeug typischerweise bewegt wird.
Hinsichtlich der Bauarten lassen sich Stoßdämpfer im Wesentlichen in zwei Bauarten unterteilen: Zum einen gibt es den so genannten Öldruckstoßdämpfer. Im Öldruckstoßdämpfer bewegt sich eine mit der Federung des Autos verbundene Kolbenstange, durch ein zähflüssiges Öl und dämpft damit die auftretenden Schwingungen des Rades.
Als weitere Bauart gibt es den so genannten Gasdruckstoßdämpfer. Er funktioniert prinzipiell wie der Öldruckstoßdämpfer, wobei das Schäumen des Öls durch ein speziell dazugegebenes Gas verhindert werden soll. Gasdruckstoßdämpfer sind damit -im Allgemeinen- leistungsfähiger als Öldruckstoßdämpfer, dafür sind Öldruckstoßdämpfer preisgünstiger und für den Normalfahrer fast immer ausreichend.
Zum Testen der Qualität von Stoßdämpfern, hat sich das Auf- und Abwippen des Fahrzeugs an den Karosserieecken eingebürgert. Dabei wird das Fahrzeug kurz und kräftig jeweils an einer Karosserieecke heruntergedrückt und der Nachschwingvorgang der Karosserie beobachtet. Diese Prüfmethode kann allerdings nur Aussage darüber geben, ob ein Stoßdämpfer völlig defekt, nicht jedoch darüber, ob und wie weit er verschlissen ist. Eine genauere Prüfung der Funktionsfähigkeit von Stoßdämpfern ist nur mit einem speziellen Stoßdämpfertestgerät möglich. Viele Fachwerkstätten bieten diesen Test an, der etwa alle 20.000 Kilometer durchgeführt werden sollte.
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