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KFZ Ratgeber & Tipps

Recycling im Fahrzeugbau – überraschend anders

Automarken und deren Geschichte | 11. Februar 2014

Geht es um die Wiederverwertbarkeit von Fahrzeugen, müssen strenge EU-Richtlinien eingehalten werden. Demnach müssen aktuell 85 Prozent eines Autos wiederverwertbar sein, ab dem kommenden Jahr sogar 95 Prozent. Die prozentuale Berechnung erfolgt anhand des Fahrzeuggewichts. Deshalb sind schon heute viele Autoteile aus eher ungewöhnlichen Materialien gefertigt, wie folgende kleine Aufstellung zeigt.

Flaschenverschlüsse werden zu Stoßstangen

Bei dem kleinen Cityflitzer Opel Adam aus Eisenach werden zum Beispiel 170 Komponenten aus recycelten Stoffen hergestellt. Dazu gehören auch die Stoßstangen, die Stoßfänger-Befestigungen und die Gehäuse für die Scheinwerfer. Sie entstehen aus einem speziellen Kunststoff-Granulat, das aus den Flaschenverschlüssen der PET-Pfandflaschen entsteht.

Entwicklungs-Vorstand Michael Ableson betont dabei, dass diese wiederverwerteten Granulate sogar Vorzüge gegenüber neu hergestellten Kunststoffen aufweisen. Sie unterliegen deutlich geringeren Form- und Maßveränderungen, so dass die entstehenden Hightech-Komponenten für Werthaltigkeit stehen.

Domsen / pixelio

Recycling auch bei BMW

Mit dem BMW i3 ist eines der modernsten, umweltfreundlichsten Fahrzeuge am deutschen Markt in den Startlöchern. Kein Wunder, dass man da auch auf nachhaltige Bauweisen und Materialien setzt. Insgesamt sind 80 Prozent der im i3 verwendeten Kunststoffe sogenannte Rezyklate. Beispielsweise entstehen die Sitzbezüge aus PET-Rezyklaten. Und für die Türverkleidungen und die Armaturenträger kommt Schilfgras zum Einsatz. Das verbaute Aluminium dagegen entsteht größtenteils aus Sekundäraluminium und grünem Aluminium.

Nachwachsende Rohstoffe bei VW

Bei VW setzt man dagegen vermehrt auf nachwachsende Rohstoffe, darunter zum Beispiel Hanf. Dieser wird für die Innenverkleidung des aktuellen Golf 7 verwendet. Schon vor einigen Jahren setzte VW beim Golf 6 auf Recycling par excellence. Damals wurde der Palast der Republik abgerissen. Der Stahlschrott des riesigen Gebäudes wurde recycelt und im Motorblock des Golf 6 verwendet.

Alte Jeans im Ford Focus

Im Ford Focus geht man einen sehr ungewöhnlichen Weg. Hier werden alte Jeansreste verarbeitet. Sie dienen dabei als Lieferant für Baumwolle und werden so weiter verarbeitet, dass sie in den Türverkleidungen und den Innenraumbezügen zum Einsatz kommen.

Auch die Flaschen aus PET kommen im neuen Focus zum Einsatz. Der Werkstoff Polyethylen (PET) wird dabei eingeschmolzen und mit anderen Stoffen kombiniert. Daraus entstehen dann verschiedene Verbundwerkstoffe, die für die Dämmungen und die Armaturenbretter im Focus verwendet werden.

Es gibt also viele Möglichkeiten, wie vermeintlich nutzlose Abfälle weiter verarbeitet und in neuen Fahrzeugen verbaut werden können, auch wenn das auf den ersten Blick unglaubhaft erscheint.

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